Samstag, 14 Januar, 2023
Gute Vorsätze im Neuen Jahr
Gute Vorsätze für das neue Jahr haben eine lange Tradition. Die dunkle Jahreszeit mit ihren langen Nächten war wohl schon immer eine gute Gelegenheit, inne zu halten und die vergangene Zeit zu reflektieren. Und grundsätzlich sind Vorsätze, wie z.B. mit dem Rauchen aufzuhören, weniger tierische Produkte zu konsumieren, anstelle mit dem Auto
mit dem Fahrrad zu fahren oder regelmäßig zu meditieren, eine gute Sache.
Was jedoch, wenn ich den Vorsatz zwei Monate später breche? Was, wenn es mit dem Rauchen aufhören nicht so klappt, wie ich es mir vorgestellt habe? Wenn ich beim Essen entgegen meines Vorsatzes über die Stränge geschlagen habe oder, weil es schnell gehen sollte, wieder das Auto benutzt habe. Wie gehe ich dann mit mir um?
Häufig tendieren wir in einer solchen Situation dazu, uns selbst Vorwürfe zu machen. „Warum nur hast Du wieder zur Zigarette gegriffen! Du wolltest doch diesmal für immer mit dem Rauchen aufhören!“ Wir haben ein schlechtes Gewissen und schämen uns vor uns selbst. Wenn wir so mit uns umgehen, dann ist das so, als ob wir von zwei Pfeilen getroffen werden. Der erste Pfeil bereitet Schmerzen. Es tut weh zu scheitern. Der zweite Pfeil ist unsere Reaktion auf diesen ersten Treffer: unsere Selbstvorwürfe. Dieser zweite Pfeil verschlimmert die Situation und führt dazu, dass wir leiden.
Wenn Raucher zu mir kommen, um mit Hypnose das Rauchen aufzuhören, dann sage ich ihnen oft folgendes: Es kommt nicht auf die Zigaretten an, die Sie schon geraucht haben. Daran lässt sich nichts mehr ändern. Es kommt auch nicht auf die Zigaretten morgen oder nächste Woche an. Denn häufig erzeugt die Vorstellung, für immer mit dem Rauchen aufzuhören, einen riesigen Druck. Diesen Druck, den wir uns machen, wenn wir das Ziel wie einen Berg vor uns stehen sehen, möchte ich den Rauchern, die zur Hypnose kommen, gerne nehmen. Denn wenn wir mal ganz nüchtern die Situation betrachten, können wir uns immer nur für den Moment entscheiden. Worauf es also in unserem Beispiel ankommt ist nicht die übernächste Zigarette, sondern nur die nächste. Ich entscheide jetzt, was ich jetzt tue oder nicht tue. Jetzt, auf diesen Moment kommt es an. Uns daran zu erinnern und darauf zu trainieren, so zu denken, erspart uns oft sehr viel Leid.
Ich möchte damit nicht sagen, dass gute Vorsätze nichts bringen. Ein guter Vorsatz kann sein wie ein Leuchtturm, an dem wir uns im Meer des Lebens orientieren. Er verhindert, dass wir die Richtung, in die wir segeln wollen, verlieren. Doch manchmal gibt es eben Stürme, bei denen wir abdriften. Dann heißt es „Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, weitergehen“. Ganz nach dem Motto: Die Schlacht ging verloren, nicht aber der Krieg.
Ich plädiere also für den guten Vorsatz, nachsichtiger mit uns umzugehen, wenn wir trotz aller guten Vorsätze unser Ziel kurzzeitig aus den Augen verloren haben. Und falls Sie sich dies vornehmen, dann dürfen Sie auch … und das sage ich mit einem Augenzwinkern … dürfen Sie auch nachsichtig mit sich sein, wenn Sie sich darüber ärgern, einmal streng zu sich gewesen zu sein …
Und wenn Sie im Neuen Jahr tatsächlich das Rauchen aufhören wollen, dann biete ich Ihnen gerne meine Unterstützung mit Hypnose an. Meine Praxis ist von Erlangen oder Nürnberg in einer halben Stunde zu erreichen.
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